Montag, 29. Dezember 2014

Nähprojekt: Hobo-Bag und ein netter, kleiner Flohmarkt-Trick

Vor einiger Zeit habe ich auf dem Flohmarkt ein Wahnsinns-Schnäppchen gemacht: eine Rolle braunes Leder. Ganz unscheinbar lag sie auf dem Boden, neben alten Vasen, Teppichen und Fahrradreifen. Ich hatte Glück im Unglück, denn eigentlich hatte ich mein Tagesflohmarktbudget (ich nehme immer so 20€ mit) schon so gut wie aufgebraucht. Alles was ich noch hatte, waren ein paar Münzen in meiner Jackentasche. Der Verkäufer hat gesehen, dass ich die Rolle ziemlich lange gedreht, gewendet, gerochen und gestreichelt habe (allein das hört sich ja schon komisch an) und wir kamen ins Verkaufsgespräch. Und hier kommt der beste Trick, den man auf dem Flohmarkt anwenden kann und ich an diesem Tag anwenden musste:

"Ich habe leider nurnoch das hier..." - Hand aufmachen und die paar Münzen zeigen, dann nett lächeln :-)

Titelbild
 Ich finde es auf garkeinen Fall unterstützenswert bei Flohmärkten die Preise ins Unendliche zu drücken, aber wenn man nicht gerade einen Goldesel zu Hause hat und ein Teil wirklich wertschätzt, ist das für viele Verkäufer okay. Lange Rede, kurzer Sinn - die Rolle Leder durfte ich für ein paar Zerquetschte haben und ich bin stolz wie Oskar nach Hause geradelt.

Anleitung:
  1. Schneidet aus Eurem Stück Leder 4 Teile aus: 2 Für die Vorder- und Rückseite in beliebiger Größe,
    ein Stück für den Boden und die Seiten - dieses Stück sollte an den Seiten schmal auslaufen,
    ein Stück für den Henkel - dieses sollte länglich sein
  2. Rechts auf rechts zusammennähen, immer jeweils die Seitenstücke mit dem Unterstück
  3. Die Ecken mehrfach übernähen
  4.  + 5. In das längliche Henkelstück 2 alte Kabel einnähen, an den Enden
    ein Haken einbinden und mit einem kleinen rundlichen Stück verkleiden
    6. Bei den Accessoires ist Eure Fantasie gefragt
Ich habe für die Tasche kein Schnittmuster verwendet. Was immer ganz gut funktioniert, ist sich eine andere Tasche anzuschauen, dessen Schnitt einem gefällt und sich dort entsprechende Maße und Nähinspirationen zu kopieren.

Kostenpunkt der Tasche: ca. 5 € für das Leder, 8 € für die Verschlüsse = 13 € für eine einzigartige Ledertasche.

Modell: Sonja D.

Ich wünsche Euch ganz viel Lust und Geduld bei diesem Projekt. Es lohnt sich.


Sonntag, 28. Dezember 2014

Wiedersehen mit der alten Tastatur


Wer hat sie nicht? Die alte Tastatur im Keller. Neben den ganzen alten Computer Sachen ein prima Staubfänger. Die Laptops und Handys haben sich so unbemerkt in unser Leben geschlichen, dass, zumindest ich, nie so richtig Tschüß gesagt habe zu dem alten PC und dem entsprechenden Zubehör. Gott sei Dank... denn vor einiger Zeit habe ich im Internet auf einer dieser Geschenke-Seiten ein Bilderrahmen gesehen, der voll mit einzelnen Tasten war. Die Rahmen gab es mit weißen und schwarzen Tasten und ich dachte mir, eine bessere Wiederverwertung gibt's doch garnicht.

 
Gesagt, getan, war das eine Geschenkidee für meinen Kumpel Fritz zum 25. Geburtstag.
Hier eine Anleitung zum DIY Bilderrahmen:

  1. Ihr benötigt: die alte Tastatur, einen Bilderrahmen mit möglichst viel
    Fläche neben dem Bildausschnitt, Schraubenzieher, eine Zange, Heißkleber- und pistole
  2. Fertig :-)
  3. Die Tasten mithilfe des Schraubenziehers aus der Tastatur hebeln
  4. Die "Stecklinge", mit denen die Tasten befestigt sind, mithilfe der Zange kürzen
  5. Die Tasten säubern und von Staub befreien
  6. Die Tasten auf dem Rahmen nach Wunsch anordnen und "vorplanen"
  7. Ein Foto der Anordnung schießen
  8. Dann, gemäß des Fotos, die Tasten aufkleben und trocknen lassen
  9. Fertig :-)




Was ich noch zusätzlich gemacht habe, ist eine individuelle Zeile. Hier steht der Name des Geburtstagskindes und wie alt er geworden ist. Das müsst ihr allerdings von Euren Platzverhältnissen abhängig machen. 


Freitag, 26. Dezember 2014

How do you know if you love someone?

Frohe Weihnachten ihr Lieben. Heute ist bereits der 2. Weihnachtsfeiertag und so langsam gewöhnt man sich an den "Kurzurlaub". Jeden Tag verschiebt sich das Aufstehen um eine Stunde, zu jeder Mahlzeit sind alle Familienmitglieder anwesend und auch der Schlafanzug wird nicht mehr ausgezogen. Na gut, vielleicht später noch.

Jedenfalls dachte ich mir, zum Fest der Liebe könnte ich ja mal etwas über dieses spannende Thema "Liebe" schreiben. Ich spreche in meinem Arbeitsalltag so viel mit meinen älteren, langverheirateten Patienten über die ewige und lebenslange Liebe, dass ich manchmal schockiert darüber bin, was unsere Generation daraus gemacht hat. Im Bekannten- und Freundeskreis wird sich fröhlich getrennt und neu gedatet, viele haben das Gefühl etwas zu verpassen und zusammenhaltende Verpflichtungen und Ergänzungen wie früher gibt es (Gott sei Dank) schonmal garnicht mehr. Aber eines haben auch wir "Jungen" gemeinsam: wir sehen ein älteres, händchenhaltendes Pärchen auf der Straße und denken: "Wow, die beiden haben sich gefunden...so etwas hätte ich auch gern' mal."

Ich persönlich, unabhängig von meinen eigenen Erfahrungen, habe das Gefühl wir sehen uns immer nur das Endprodukt an. Dann sehen wir hinüber zu unserem derzeitigen Partner und denken: "Ob das mit dem / der wohl was wird? Manchmal würde ich ihn / sie ja lieber zum Mond schießen. Manchmal haben wir uns nichts zu sagen und manchmal streiten wir uns vielleicht ein wenig zu oft." Und schon steht die Frage im Raum: "Liebe ich diese Person überhaupt noch? Gibt es da draußen nicht jemanden mit dem ich mehr harmoniere, den ich mehr respektiere und für den ich gleich viel mehr tun und viel mehr empfinden würde?"

Dass dieses alte, händchenhaltende Pärchen vielleicht die ein- oder andere Krise überwältigt hat, wollen wir nicht sehen. Dass bei den beiden vielleicht schon Teller und Türen geflogen sind, dass die beiden sich vielleicht auch schon mehrere Monate angeschwiegen haben, dass die beiden sich betrogen, belogen und wieder vergeben haben, das alles blenden wir uns.



Ich habe letztens einen schönen Text gefunden, den ich heute mit Euch teilen möchte. Er stammt von der Seite "MindBodyGreen" und lautet folgendermaßen:

I used to believe that love was a light switch. Something flicks on. You get an overwhelming sensation. It hits you like a bag of bricks. Or a strong arrow. When you know, you know. Right? Not so much.

Love is a series of choices. The first choice is based on many many factors, including chemistry, principles, logic, humor, intelligence, body type, where we are in our lives, what we want/need… the list goes on and on, and the weight of each factor varies depending on the individual. Based on these factors, we either choose to begin the process to love or not. If we decide to enter this process, the action of loving can bring “light switch” moments. The way he looks at you. How hard she makes you laugh. The notes he hides in your purse. The way she makes you feel when you don’t feel anything.

But like an airplane flight, there is turbulence. The fights. The disagreements. The little things that bother you. His socks. Her shopping. You start wondering if you’ve made the right choice. Once you are in doubt, you have to make another choice: to continue to fly with this person or jump out of the plane. This choice is based on a thousand other factors, again depending on the individual and where they are in their journey. If you decide to jump, the scary free fall will either make you stronger (grow) or miserable (depressed). But sooner or later, you’ll find yourself back at the airport waiting to board another plane. Then you hit turbulence. Or maybe there is no turbulence. Maybe you’ve changed your mind about the destination. Either way, another choice. Fly or jump?

Love is making a choice every single day, to either love or not love. That’s it. It’s that simple. Either to continue the process or not. We fall in and out of love. Even in relationships, especially in relationships. This doesn’t mean we don’t love the person. It means we are left with a choice. There is a difference between feeling love for someone (caring about a person) and loving someone (choosing to love that person). You may have love for someone forever. But that doesn’t mean you choose to love that person forever. The choice to love is not a feeling; it is an action. That is why it is so difficult. It requires you to do something, and I’m not just talking about buying flowers. It might mean putting your wants aside. Also, like chemistry, the ability to love is not a constant. It is a variable. It fluctuates, depending on where you’re at in your life and what you’re struggling with. Sometimes it is easy to love. Sometimes it is extremely difficult. But at the end of the day, it’s always a choice.

Although love varies, it also deepens. This means the longer you stay on that flight and embark on the journey together, the more fruit the process with bare. Your investment pays off. Your choices become easier. You not only become stronger as a couple, but also as individuals, assuming the love process is healthy - which means you guys are both doing work. The choice to love creates opportunity to hit notes in life that you could never hit alone, and THIS is what makes your choice worth it.

So, how do you know if it’s love? That is not the question to ask. The question is: Do you choose to love this person or not? Right now. Not tomorrow. Today. Make a choice. Yes or no. If the answer is yes, love as hard as you can. Love with everything you’ve got (your capacity right now at this point in your life). If the answer is no, let the fall make you stronger.

Manchmal ist es sicher besser sich zu trennen, aber fragt Euch lieber ein Mal zu viel, ob ihr eine Trennung wirklich wollt. Diverse Freundinnen von mir haben sich schon sehr über ihre Entscheidung geärgert und eine Entscheidung wie diese wird alles verändern.